Unterhaltung der Gewässer im Stadtgebiet Siegen
Unterhaltungsmaßnahmen sind:
DEN WASSERABFLUSS VON GEWÄSSERN ZU ERHALTEN
- beseitigen von Abfällen und Verschmutzungen
- beseitigen von Hindernissen (umgefallene Bäume,Treibgut, Versandungen im Wasser)
DIE BIOLOGISCHEN FUNKTIONEN ZU ERHALTEN
- erhalten der Lebensräume für Tiere und Pflanzen im und am Wasser
- die Ufer und Uferrandstreifen möglichst naturnah zu gestalten und zu bewirtschaften
Gewässerbaumaßnahmen:
Zu den Gewässerbaumaßnahmen des ESi gehört der Rückbau von Wehren in Bächen und Flüssen. Dadurch soll das Ökosystem der Bäche und Flüsse wiederhergestellt werden. Fische und andere Wassertiere sollen die Möglichkeit erhalten, ihren Lebensraum auch fluß(bach)aufwärts zu finden und sich dort zu vermehren (Vorbeugung vor Inzucht). Damit wird die Artenvielfalt im gesamten Gewässerverlauf erhöht.
Der Pocheweiher liegt im Siegener Ortsteil Niederschelden und diente bis ins Jahr 1980 u. a. als Kühlwasserspeicher für die Stahlwerke Südwestfalen. Für diesen Zweck wurde der Gosenbach angestaut.
1996 hat die Stadt Siegen das Gelände wegen seiner besonderen Bedeutung für den Landschafts- und Naturschutz übernommen.
Die Staumauer des Weihers ist im Laufe der Jahre marode geworden und hielt dem Wasserdruck nur noch eingeschränkt stand. Zusätzlich stellte sie ein unüberwindbares Querhindernis für die Fische im Gosenbach dar. Mit Baubeginn im Jahr 2014 wurde oberhalb des Pocheweihers zunächst ein Ersatzgewässer angelegt. Dieses diente den Lebewesen als Rückzugsort, bevor rd. 10.000 Tonnen Sedimente aus dem Weiher entfernt wurden. Anschließend wurde der Pocheweiher vollständig entleert, die Mauer sowie der Erddamm zurückgebaut und der Gosenbach renaturiert.
Im Zuge der Industrialisierung des Siegerlandes wurden zahlreiche Wehranlagen an den heimischen Flüssen und Bächen errichtet. Auch an dieser Stelle der Weiß stand ein Betonbau, der mit einer Stauhöhe von drei Metern ein unüberwindbares Hindernis für die Bachbe wohner darstellte.
Im Jahr 2022 wurde die ehemalige Wehranlage zu einer Gewässerrampe umgebaut.
Die „Rampe“ ahmt das natürliche Gefälle nach und ist etwa 100 Meter lang. Verschieden große Steine im Bachbett verwirbeln das Wasser und reichern es mit Sauerstoff an. Ruhezonen wurden geschaffen, so dass sich dort in den kleinen Senken Bachbewohner tummeln und ansiedeln können. Das Ziel ist nicht allein die Herstellung eines natürlicheren Flusslaufs, sondern gleichzeitig auch die Verbesserung der Wasserqualität.